Hallo aus dem Ostharz

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  • Moin.

    Was soll ich sagen

    Matze, 44 Jahre mit, bis vor 7 Jahren, diverser Motorraderfahrung auf 2 Rädern mit max 200kg.

    (ES 150 Trophy/ diverse Simson/BMW F800R CP Edition)

    Pause mit Mopped... :taetschel

    Dann, zur Entschleunigung, mal leihweise Harley ausprobiert - die es als Road King Special auch werden sollte...

    Im Findungsmodus 2022/23 waren:

    Triumph Bonneville Speedmaster - viel zu klein (Bock auf Schleifstein)

    Triumph Rocket 3 - zu schnell. Das wär der absehbare Tod auf 2 Rädern

    Harley Road King Special - sehr schön aber zu teuer und nicht wirklich "anders" sondern eher Mainstream

    Diese komische neue BMW welche alle schick aber unpraktikabel (Knieschmerz) finden.

    Nunja es folgten "Anproben"

    Am bequemsten - überraschenderweise Triumph Rocket3 GT

    Am ehesten am erwarteten - die Harleys

    Überrascht hat dann eher die Probefahrt mit der normalen R18 und mit dem Bagger (kein Knieschmerz und ab und an mal nen laaangen Blick nach unten)

    Kurz: Es ist eine Classic geworden (die kann die Arbeitsutensilien am ehesten tragen..). :freudensprung

    Farbe: Schwarz - nee, hat jeder (da muss das extrovertierte Raum bekommen) also dieses Regenbogendingens - Dust :crazygirl . In Natura (beim Kauf 400km weg...) das erste Mal live gesehen und für sehr stimmig befunden.

    Nach einem schönen Sommer mit Anpassungsgedanken werden diese nun umgesetzt. Das Thema des Moppeds soll in Richtung Beach Cruiser gehen also nen Beach Bar Lenker drauf. Welchen? BMW - kabel/dünn - raus // LMC - jupp, gefällt und drauf.

    Auspuff darf auch etwas prägnanter/und teilweise unpräsenter werden - J&H hat da was - auch dran.

    diverse Kleinigkeiten hie und da...

    Was momentan triggert ist der versenkte Tacho der Roctane. Wer also ein Gehäuse übrig hat - anbieten! :brauen


    soweit

    Matze aus dem Vorharz

  • Hallo Matze

    Eine gute Entscheidung die du da getroffen hast!

    Ich war dieses Jahr in den USA und habe Nevada, Kalifornien, Arizona und Utah mit einer Harley Street Glide über 4000km unsicher gemacht. Nachdem ich wieder Heim bin und einigermaßen ausgeschlafen war, musste ich mich auf meine R18 FE schwingen.. und ich merkte sofort.. Ich hab alles richtig gemacht..

    Wenn dich die Wüste mit über 50Grad nicht abschreckt, wirst du mit einer Vielfalt der Landschaft beschenkt, die du auf keinem Bild oder Video festhalten kannst..

    PS.

    Richtige Klamotten sind wichtig.. Baumwolle/Mesh statt Plastik kann ich dir dabei nur raten.. :baerli

  • Ich hatte zwischen Studium und Eintritt in‘s gnaden- und freizeitlose Selbständigen- Arbeitsleben den Drang nach Spaß und Spiel… zwei Wintersaisonen hintereinander als Skiguide in den Rockys gearbeitet und dann noch je zwei Monate kreuz und quer durch‘s Amiland hin gehängt und das verdiente Geld gleich wieder verpulvert.

    Beim ersten mal enthusiastisch ein Mustang Convertible gemietet und aufgrund gnadenloser Sonneneinstrahlung und schon in Mai / Juni heftiger Temperaturen meistens mit geschlossenem Verdeck und voll aufgedrehter Klima unterwegs gewesen. 😳 Im zweiten Anlauf gleich ein SUV der Schützenpanzer- Klasse genommen um damit einerseits vollen Komfort zu genießen und andererseits die rigorosen Geschwindigkeitsbeschränkungen von max 55 mls/h und, sobald es etwas enger oder kurviger wird, 30 mls/h besser zu ertragen. Mit dem Motorrad wäre ich damals vermutlich irgendwann wegen Raserei im Knast gelandet. Zumal ich mir mit Sicherheit keine HD gemietet hätte. Das wäre damals für mich ein Sakrileg gewesen. Und manche der 30er Zonen stellen selbst mit 55 keine Herausforderung dar. Die jeweiligen Strafzettel schon. Und die Cops können dort ganz schön biestig werden. In Texas haben sie uns mal auf‘m Highway rausgezogen weil wir mit ca 62 mls unterwegs waren. Wir hatten uns ganz höflich entschuldigt und zur Begründung angegeben uns fiele gas ganz arg schwer so langsam zu fahren, weil es in Deutschland auf unseren Autobahnen, die bei weiten enger und kurviger wären, keine Begrenzung gäbe. Der ist richtig sauer geworden, weil er dachte wir wollen ihn verarschen. Erst als im sein Kollege sagte, dass das wohl die Wahrheit wäre, hatte er sich wieder beruhigt. Mit der Ansage „crazy“ Germans hat er uns ohne Ticket, aber mit der Ermahnung wir wären aber nun mal in Texas, weiter fahren lassen.

    Fazit: für Amiland wäre selbst meine R18 zu kurvengeil. Da müßte ich dann vermutlich echt mal eine HD fahren. 😜😎

    Viele Grüße aus Violau, Markus

    Von race to cruise

  • Hallo Markus,

    da hattest du ja alles richtig gemacht. Geld verdient und gleich verpulvert. Wenn man jung ist sollte man immer wieder mal verrückte Dinge tun. Was man erlebt hat nimmt einem keiner mehr ab. Und mit dem altern wird man auch ruhiger, manche jedenfalls. :sunnyboy

    Wer langsam reitet hat auch einen Gaul.

  • Hallo Markus,

    da hattest du ja alles richtig gemacht. Geld verdient und gleich verpulvert. Wenn man jung ist sollte man immer wieder mal verrückte Dinge tun. Was man erlebt hat nimmt einem keiner mehr ab. Und mit dem altern wird man auch ruhiger, manche jedenfalls. :sunnyboy

    Hey Michael! Ich kann Dir in Allem zustimmen! Zu 100 % Auch das mit dem ruhiger werden im Alter. Oder eher eben mit der Ausnahme…- 😜

    Von race to cruise

  • Hallo Michael, Matze, Ingo und alle anderen.

    1993 war ich mit einem sehr guten Freund ebenfalls in den Staaten.

    Damals bot Marlboro Tours eine vorgebuchte (Motels) Route an, die wir aber im Laue der drei Wochen sehr häufig geändert haben, weil uns andere Zwischenziele besser gefielen. Tagesetappen waren zwischen 200 und 450 km. Für die tägliche Planung hatte uns Marlboro ein Road Bock und eine detaillierte Karte ( Navi gab es damals zumindest für Mopeds noch nicht)

    Wir hatten zwei BMW K850 gemietet, da in den 90er Harley nicht als sehr zuverlässig galt.

    Gestartet sind wir in Los Angeles und sind dann in südlicher Richtung nach San Diego. Wir waren sofort überwältigt von den Eindrücken. Alles war größer, breiter und höher. ( Leider auch viele Menschen)

    Unterwegs haben wir immer dort gestoppt und was gegessen, wo die meisten Trucks vor der Tür standen.

    So haben wir an der Mexikanischen Grenze herrliche Tacos gegessen und sind dann weiter nach Yuma. Dort haben wir am Colorado River das berüchtigte Staat Prison angesehen. Dort war es Abends um 8 noch so warm, das wir nur in Shorts, T-Shirt und Sonnenbrille gefahren sind und uns kam es so vor, als wenn uns jemand einen Fön ins Gesicht gehalten hat.

    Von dort sind wir über Phoenix nach Flagstaff. Zwischenstopp in einem Holzfällercamp, wo wir morgens um 10Uhr, dicke Bohnen und Bratkartoffeln (Hashbrowns) und anderes für uns übliche Zeug gefrühstückt haben.

    Wir kamen unterwegs immer wieder mit den Menschen in den Orten ins Gespräch, unsere Sorge vor dem Abflug wir könnten negative Dinge erleben, hat sich nirgends Gott sei Dank bewahrheitet. in einem kleinen Ort suchten wir u.a. ei Diner auf das klimatisiert war. Keine Seele drin, dann "rollte" aus dem Hintergrund eine dicke Frau an und fragte nach unseren Wünschen. Nebenbei wollte sie noch wissen woher, wohin und welche Bikes wir fahren und verschwand. Dann kam sie mit unserem Essen und zog ein dickes Etui aus Ihrer Kutte, rollte es aus und zeigte eine Karte, das sie Mitglied im BMW Owners Club sei. Sofort hatten wir ein tolles Gespräch.

    Die nächste Etappe ging nach Page zum Lake Powell und weiter nach Mexican Hat. Wieder tolles mexikanisches Essen in einem kleinen Diner am San Juan River.

    Obwohl alles bis dahin gesehene uns begeistert hat, kam nun das für uns damals erste Mega-Highlight: Monument Valley.

    Wir hatten uns aus Deutschland Workmans mitgenommen, um auf den langen Gerade-Ausstrecken ein bisschen Unterhaltung zu haben.

    Und genau für Monument Valley hatten wir uns von U2 "Where the Streets have no Name" aufgenommen. Angehalten, vorgespult, angemacht und losgefahren, das war damals Gänsehaut pur...... einfach der Hammer.

    Dann weiter in den Bryce Canyon auf rd. 2400 bis 2700 m Hochplateau. Beeindruckende Felsformationen und Farben.

    Von dort weiter in das nächste Mega Highlight den Grand Canyon. Neben den eigenen Besichtigungen an verschiedenen tollen Punkten haben wir dann einen Hubschrauber Rundflug (damals 250$) gebucht. Kann ich nur jedem empfehlen. Absolut Top.

    Nächste Etappe über Zion National Park nach Las Vegas. Hier kam wieder der Workman bewusst zum Einsatz mich "ZZ TOP Viva Las Vegas".

    Das war schon mehr als beeindruckend diese blinkende und laute Stadt. Hier war für uns ein Top Hotel (Excalibur) gebucht. Hier haben wir natürlich auch mal einen Abend gezockt, allerdings mit vorher abgesprochenem Einsatz von jeweils 100$. Die waren danach auch weg, aber wir beide leicht angeschossen, da man für jeden Geldschein den man in Münzen wechselte, einen Alc-Drink gratis erhielt :freudensprung . :dizzy

    Hier haben wir auch die besten Rippchen ever gegessen.

    Wir sind auch vorher im Dunkeln zu zweit auf einem Bike die Topstraßen abgefahren. Ich saß hinten drauf mit einer Videokamera. Sehr beeindruckend, alles Größer, heller und voller Menschen.

    Nach zwei Tagen hatten wir genug von der Stadt und waren froh als es wieder aufs Bike aus der Stadt rausging.

    Weiter auf der Interstate 95 nach Tonopah Richtung Norden. Hier ging es teilweise kilometerlang schnurgerade aus, kein Baum nur die trockenen Strauchbüschel :nixlos wehten über die Straße. Nach der kargen Vegetation kam Yosemite Nationalpark. Wieder für uns damals erstaunlich und beeindruckend. Berge, glasklare Seen und Wasserfälle.

    Nächster Zwei-Tage-Stopp war San Francisco. Hier die üblichen Highlights besucht: Cabelcar, Fischermanns Warf, Pier 39 und natürlich mussten wir mit den Mopeds über die Golden Gate Bridge fahren. Sehr, sehr imposant. Am Golden Gate View Point auf der anderen Seite haben einige Zeit verbracht und konnten uns nicht satt sehen, an allem was wir zu sehen bekamen. Auch war die Lombard Street für uns ein weiteres Highlight. Ein bisserl Respekt hatten wir dann doch vor der steilen Straße, sind Sie aber gleich zweimal gefahren. :sboy

    Auch wenn wir viele tolle Straßen, Kurven und Berge bereits erfahren hatten, das für Beste kam tatsächlich auf der Schlussroute, der Pacific Coast Highway No. 1. Beeindruckende Landschaften an der Küste lang, tolle Kurven, niedliche kleine Orte wie Santa Cruz, Monterey, Carmel, Big Sur, Santa Barbara usw. usw. man kann gar nicht alles aufzählen die wir angefahren haben. Hier wären wir gern in dem ein oder anderen Ort geblieben oder hätten gern auch noch einen Abstecher ins Landesimmere gemacht. Aber wir musste ja wieder pünktlich in LA sein.

    Zurück in LA hatten wir noch einen Tag Zeit uns auch hier die üblichen Touri-Sehenswürdigkeiten anzusehen.

    Dann anderen Tag, Mopeds traurig zurück gegeben und wieder in den Flieger nach Deutschland.

    Wir haben lange im Nachhinein über unsere Eindrücke gesprochen, da wir in den den drei Wochen und knapp 4.000km soviel gesehen haben, was uns manchmal erst anhand der vielen Fotos und Videos wieder in den Sinn kam. Ich hatte auf der ganzen Tour eine Spiegelreflexkamera mit Auto-Objektiv um den Hals hängen (hat mir auf der linken Halsseite einen eingeklemmten Nerv eingebracht :weia ) und eine Videokamera auf den Tankrucksack geschnallt. Es sind 30 Filme á 36 Bilder und ca. 4 Stunden Videoaufnahmen entstanden.

    Selbst heute noch nach mehr als 30 Jahren sind die Erinnerungen nah.

    Wir wollten die Tour immer mal wiederholen, leider haben uns berufliche und private Dinge räumlich und auch so getrennt.

    Schade, aber die Erinnerung bleibt mir.


    Sorry wenn ich Euch voll gelullt habe, aber ich dachte das passt hierher.

    Beste Grüße und allen eine superschöne Weihnachtszeit

    Jörg aus dem SpreewaldScanned-image-14-0 (2).jpgpasted-from-clipboard.jpgAm Tioga Pass.jpgScanned-image-137-0.jpgScanned-image-23-0.jpgScanned-image-78-0.jpgScanned-image-171-0.jpgScanned-image-198-0.jpgScanned-image-270-0.jpgd

  • Danke Jörg für den tollen Bericht! Du hast zumindest mich garantiert nicht vollgelullt!!

    Auch wenn ich anfangs nichts mit dem Workman (Walk-..) anfangen konnte… 😂 Aber da sieht man, wie die Zeit vergeht…

    Danke, viele Grüße aus Violau, Markus

    Von race to cruise

  • Moin Jörg,

    du mußt dich doch nicht entschuldigen weil du uns einen langen Bericht geschrieben hast.

    Wer keine langen Berichte etc lesen mag kann ja weiter scrollen

    Ich lese gern einen Reisebericht, wenn dann noch Fotos dabei sind ist noch besser.


    Gruß Michael

    Wer langsam reitet hat auch einen Gaul.