Tour in den Alpen

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  • Moin Jungs - haben wir eigentlich auch schon Damen hier? Egal…..

    Habe da mal eine Frage an die echten Alpenexperten. Im Sommer bin ich ein paar Tage im Vorarlberg. Ich überlege, den Hänger anzukuppeln und die R18 huckepack mitzunehmen um quasi in Ortsnähe zwei Klassiker an zwei Tagen in Angriff zu nehmen - mal kurz im Navi simuliert:

    Silvretta Hochalpenstrasse

    IMG_3557.jpg


    und Stilfser Joch
    IMG_3556.jpg

    Fragen:

    1) bekommt man das mit dem R18 Cruiser einigermaßen hin?

    2) habe ca. 25tsd km Erfahrung mit der R18 und fühle mich sehr sicher drauf. Hinsichtlich Fahrprofil beschränken sich meine Touren allerdings zu 85% auf Spessart, Odenwald, Taunus - keine echten / harten Pässe. Sind diese zwei Touren machbar - kann ich mir die mit der Dicken zutrauen?

    3) Sonstige Tips und Tricks dazu?

    Danke Euch ✌️

  • Hallo Thies,

    zur 2. Tour kann ich nicht viel sagen.

    Tour 1 ist aber auch mit der R 18 machbar: der Arlberg Pass dürfte die größte Herausforderung sein, ansonsten ist die Strecke durchs Montafon sowie das Patznaun Tal mit der Dicken gut fahrbar.

    …es gäbe ja auch die Möglichkeit sich vor dem Arlberg Pass zu „drücken“ und den Arlberg Tunnel zu nehmen 😉

  • Hallo Thies! Geht wirklich gut! So ähnlich haben Willi und ich letzte Saison eine 2 Tagestour gefahren. Deutlich über 1200 km an zwei Tagen. Einfach genießen und nicht von den teilweise Organspender- Fahrweisen mancher Joghurtbecher Piloten aus der Ruhe bringen lassen. Stelvio mit den Bergaufkehren ist schon anspruchsvoll, aber alles andere echt gut zu genießen!
    Viele Grüße aus Violau, Markus

    Von race to cruise

  • Tipp: Im Vorfeld z.B. auf einem großen Parkplatz das langsame Fahren möglichst enger Kurven trainieren, z.B. in Form von engen Achten. So enge Kurven kommen im "normalen Fahrbetrieb" äußerst selten vor, daher hat man darin in der Regel wenig oder gar keine Übung.

    Wenn Du Deine Dicke in einer möglichst eng gefahrenen Acht auf dem Parkplatz souverän beherrschst, ist auch die Angst vor engen Kehren weg, da Du Dein Dickschiff nun auch in langsamer Vorwärtsfahrt sicher beherrschen kannst.

    ...und/oder Du machst einfach mal ein Sicherheitstraining mit Deinem Brummer mit, da wird sowas (u.a.) auch geübt.

  • Bin 7000 Km von Hamburg zur Atlantikküste gejockelt .

    Die Ardennen rauf und wieder runter und über die Schweiz wieder zurück zu meinem Deich und kann Dir sagen die Dicke schafft alles.

    Matsch und nasse unbefestigte Stecken gar nicht oder besser gesagt ich schaffe das nicht...aber den Rest ...joop.

    Ich denke,wenn Du große Innenstädte schaffst zu Hauptgeschäftszeiten dann erschreckt Dich im Grunde gar nichts mehr.

    Was ich gerne rate,nimm Dir Zeit um viele viele Fotos machen zu können...nimm Dir einfach die zeit und bleib stehen.....

    Liebe Grüße vom Deich

    Heute bestes Wetter und es geht auch gleich los......:radarkontrolle

  • Moin Jungs - haben wir eigentlich auch schon Damen hier? Egal…..

    Habe da mal eine Frage an die echten Alpenexperten. Im Sommer bin ich ein paar Tage im Vorarlberg. Ich überlege, den Hänger anzukuppeln und die R18 huckepack mitzunehmen um quasi in Ortsnähe zwei Klassiker an zwei Tagen in Angriff zu nehmen - mal kurz im Navi simuliert:

    Hallo Thies,

    also bei Silvretta Runde ist vom Osten anfahren gut möglich mit der Dicken und macht auch Laune.

    Beim Stilfer Joch vom Österreich aus :denk:geschockt´ da schau dir mal ein paar You Tube Filmchen an.

    Das hat irgendwas von Treppenhaus steigen:cryboy.

    Ich und Markus fuhren das Stilfer Joch letzten September aber es ist schon grenzwertig mit der Dicken.

    Wenn dann von Bormio ober vom Umbrailpass von der Schweizer Seite hoch.

    Gruß Willi

  • Dreh- und Angelpunkt bei engen Kehren ist das Beherrschen der Dicken bei absoluter Langsamfahrt - und das kann man, wie oben schon geschrieben, prima zuhause (...oder beim Sicherheitstraining)... üben. Es gibt in den Alpen eigentlich nur einige wenige Kurven, die echte Herausforderungen sind - und das sind die ganz fiesen Dinger, die schmale Strassen sind, praktisch auf der Stelle 180 Grad drehen und zusätzlich noch in der Kurve eine fette Steigung aufweisen. Alles andere lässt sich mit beschriebener vorheriger Übung gut meistern.

    Das Stilfser Joch sieht zwar mit seinen vielen Kehren recht fies aus, lässt sich aber problemlos fahren, wenn man seine Wuchtbrumme bei Langsamfahrt beherrscht.

  • An dieser Stelle noch mal die Empfehlung, regelmäßig ein Sicherheitstraining mitzumachen. Ich fahre jetzt seit rund 45 Jahren Motorrad, hab in der Zeit bestimmt 200-300.000 km auf dem Mopped zurückgelegt, und mache so ein Training trotzdem alle paar Jahre zur Auffrischung. Bei diesem Training übt man die Beherrschung der Maschine in Grenzsituationen (wie Langsamfahrt), die beim normalen Fahren eben nicht oder sehr selten vorkommen - und deswegen auch nicht regelmäßig nebenbei geübt werden.

    Das Training ist ganz besonders anzuraten, wenn man ein neues Möppi hat und sich damit erst einmal richtig vertraut machen muss.

    Deswegen bin ich zur Zeit am Überlegen, dieses Frühjahr mal wieder ein Sicherheitstraining mitzumachen, und zwar mit meiner neuen Wuchtbrumme, und mit der mal besondere Situationen zu üben.

  • 1. Silvretta: ideal zu fahren, auch mit R 18. kurvige „Autobahn“. Aufpassen auf Blitzer sowohl Kappl bis Galtür, in See ist diner fes installiert, und im Montagon ebenfalls!! In Blludenz über Damüls/ Faschina fahren ist sehr nett. Arlberg“Pass“ langweilt. netter ist Riedbergpass, dann (bis 95 dB) Tannheimer Tal, Namlos oder Hahntennjoch, da macht es wieder Spaß.

    2. Stilfser mit R 18: ich bin auch mehrfach mit K 1600 GTL und Sozia gefahren, da muss man echt fahren können und in engen Kehren mit Höhendifferenz stehenbleiben weil von oben ein Wohnmobil oder sogar Bus kommt, da ist gute Balance im Stand und anfahren gefragt, hab schon einige umfallen sehen. Dazu ist am Sa/ So gefährlich die Hölle los dort, auch durch Radfahrer. Umbrail eng, nach Bormio ganz ok, nach Livigno: ganz nett, dann Tunnel Ofenpass, nett aber viele Blitzer , manchmal auch der zweite nach 5 km, wenn man es nicht erwartet, Müstair dann wieder langweiliger.

    Hab auch schon von Ischgl aus Stilfser, Umbrail, Ofen, Flüela, Silvretta (450 km) an einem Tag gemacht. Geht auch.

    VG

    Edgar

  • Wenn dann von Bormio ober vom Umbrailpass von der Schweizer Seite hoch.

    Gruß Willi

    Bin jedes Jahr 2-3 mal auf dem Stilfserjoch, hab auch schon so einige purzeln gesehn. Wenn man sich nicht ganz sicher ist mit dem Mopped, würd ich auch die Variante von Bormio empfehlen. Und auf dem Stilfserjoch auf alle Fälle einen Abstecher zur Tibethütte.

  • Ach ja: aufpassen, dass man nicht Ende Juni in das Dreiländerradrennen fährt, da sind parallel zu Autos und Motorrädern ca 5000 Radler auf dem Stilfser, und der Umbrail ist gesperrt.

    War brutal am 25.6.2023, nie mehr wieder! Komplettes Chaos, 100x am Berg angefahren mit Sozia, manchmal 4 Radler nebeneinander und Gegenverkehr…

  • Das erinnert mich an eine Tour im August in die französischen Alpen. Eigentlich zum Fahren eine schöne Ecke.
    Nur nicht, wenn sämtliche Fahrradbegeisterten Europas sich da in der Ferienzeit erdreisten zu dritt und viert nebeneinander die Tour de France nach zu radeln. Und dann noch Gespanne und Womos… Flucht ist alles, was dann noch hilft. Ach ja… nicht zur Cote d‘ azur… da urlaubt der Rest Frankreichs… wieder Stop an Go… gleich Richtung Provance an der spanische Grenze, kann ich empfehlen.

    Von race to cruise

  • Ich bin letztes Jahr ausgiebig Alpenpässe gefahren und auch das Stilfser Joch von österreichischer Seite aus hoch und hatte das Glück, dass ich eine Uhrzeit erwischt habe, zu der die Strecke quasi leer war. Ohne Witz, hatte ich rund 40 der Spitzkehren auf der Auffahrt für mich. Auf der Honda, mit der ich gefahren bin, war das ein Spaß und ein unvergessliches Erlebnis.

    Enge Kurven und allgemein fahren können, also das eigene Motorrad kennen und beherrschen, ist eine Sache, aber ich konnte von unten kommend, nicht einmal von der deutlich höheren und aufrechten Sitzposition auf der Honda, die Kehren einsehen. Jede Kehre war ein Ratespiel, musste immer etwas weiter genommen werden und möglichst flüssig im fahrbaren Tempo, denn bremsen und stehenbleiben nach Schräglage? Okay! Auf der Honda nicht schwer. Linie anpassen, falls doch Gegenverkehr kommt? Geht auch!

    Mit 350kg und 690mm und mehr Verkehr, hätte ich daran keinen Spaß gehabt.

    Ich empfehle dir also auf Baggerfahrer und Ede18 zu hören. Mit der R18 würde ich, von Bormio aus hochfahren und den gleichen Weg zurück nehmen. Das geht mit etwas Geschick sicherlich ganz gut.

    Schreib mal, ob du es gemacht hast und wie deine Erfahrungen sind.

  • Vielen Dank für Eure zahlreichen Tipps und geschilderten Erfahrungen. Bis August habe ich ja noch etwas Zeit und werde mir das alles mal zurechtlegen und planen. Wenn das Wetter mitspielt, werde ich mir da ziemlich sicher was spannendes zurechtbasteln - und klar - hier davon berichten✌️