Stahlflexleitungen und Entlüftung

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  • Moin Kollegen,

    ich trage mich derzeit mit dem Gedanken meiner R18 FE Stahlflexleitungen zu spendieren (Kupplung und Bremse). Zugegeben das hat weniger technische Hintergründe, als optische ;-).

    Prinzipiell bin ich technisch nicht unbegabt (schraube an der anderen Maschine und meinem Mustang alles selbst), aber ich habe großen Respekt vor der Entlüftung der Integralbremse, sowie der Kupplung. Ich habe eine ziemlich umfangreiche Anleitung in einem anderen Forum gefunden, was mich dann doch etwas an meinem Schrauberwissen zweifeln lässt :0plan .

    Hat das schon jemand von euch gemacht und könnte mir mit seinem Fachwissen etwas unter die Arme greifen, oder noch besser mit mir gemeinsam den Umbau macht (Raum Mittelfranken)?

    Ich lerne gerne wieder dazu.

    viele Grüße

    Tom

  • Servus Tom,

    ich habe Respekt vor der Hydraulikplanscherei mit nachher Entlüften und so und weil da die Bremse dranhängt, habe ich das lieber die Werkstatt machen lassen. Bei mir war es aber eine Verlängerung wegen einem Riser.

    Das hilft Dir nicht viel, aber ich wollte Dich extra begrüßen wegen unserem anderen gemeinsamen Hobby :psycho (bei mir ists ein 67er Coupe in clearwater aqua).

    Viele Grüße

    Gabriel

    Unterwegs im Auftrag des Herrn

    Einmal editiert, zuletzt von Angler (5. April 2023 um 15:36)

  • Servus Tom,

    ich habe Respekt vor der Hydraulikplanscherei mit nachher Entlüften und so und weil da die Bremse dranhängt, habe ich das lieber die Werkstatt machen lassen. Bei mir war es aber eine Verlängerung wegen einem Riser.

    Das hilft Dir nicht viel, aber ich wollte Dich extra begrüßen wegen unserem anderen gemeinsamen Hobby :psycho (bei mir ists ein 67er Coupe in clearwater aqua).

    Viele Grüße

    Gabriel

    Hi Gabriel,

    cool! Einen Fastback? Das wäre mein Traum.

  • Im Grunde ist das Auswechseln ziemlich einfach

    Ich finde das Thema mit den verschiedenen (wohl 2) Möglichkeiten nicht adhock wieder.

    Gewechselt werden sollten die Leitungen der Geberzylinder von Bremse und Kupplung bis zum ersten Verteiler.

    1. Bremsflüssigkeit DOT und Kupplungsflüssigkeit ATF besorgen.

    2. Maschine weitgehend senkrecht stellen.

    3. Alle Stellen im Kleckerbereich mit dichter Folie abdecken.

    4. Beide Behälter öffnen und Inhalt absaugen.

    5. Verschraubungen lösen, Leitungen entfernen.

    6. Neue Leitungen an der unteren Verteilung handfest verschrauben und für den späteren Verlauf zu den Griffen ausrichten.

    7. Die Durchlässe beider Leitung sind sehr eng, max. 2 mm. Beide schon sehr dünnen Flüssigkeiten laufen dort nicht von selbst hinein.

    Ich habe sie mit einer Spritze gefüllt. Evtl. 2 Stück in der Apotheke besorgen.

    8. Verschraubungen an den Geberzylindern herstellen.

    9. Beide Behälter mit den jeweiligen Flüssigkeiten befüllen.

    10. Beide Hebel auf Widerstand oder Wirksamkeit überprüfen. Hebel mehrfach bedienen, bis sich Druck aufbaut.

    ACHTUNG! Dabei spritzt es aus den Behältern, ergo Deckel lose drauf und den Kleckschutz nicht vergessen.

    Die Bremse kann leicht über die Bremssättel vorn entlüftet oder durchspült werden

    Bei der Kupplung geht das nicht, das Entlüftungsventil befindet sich "tief im Verborgenen.

    Es kann aber ab den unteren Verschraubungspunkten während des Wechsels der Leitungen keine Luft tiefer ins System eindringen.

    Zuletzt beide Flüssigkeitsstände auf Sollfüllung bringen.

    Opa hat das mit seine unegalen Fingers für den Lenkerversatz hingekriegt, dann schaffste dat auch.

    Lassen sie mich Arzt, ich bin durch!

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  • Moin Moin,

    Ich habe bei mir auch den Lenker getauscht und deswegen kürzere Leitungen eingebaut.

    Ich habe die Bremsflüssigkeit und das Hydrauliköl mit einer Spritze aus dem Behälter gesaugt, die Leitungen getauscht und danach wieder eingefüllt.

    Dann mehrmals ganz leicht die Hebel betätigt und zurück schnalzen lassen bis keine Luftblasen mehr aufgestiegen sind.

    Hat tadellos geklappt und komplett nicht mal eine Stunde gedauert.

    Außerdem war so wenig Verlust dass ich weder Bremsflüssigkeit noch Öl zusätzlich auffüllen musste.

    Kann diese Technik in dem Fall nur empfehlen

  • Vielen Dank für die ausführliche Anleitung. Klingt ja tatsächlich nicht nach einem Hexenwerk.

    Ich werd's wohl mal in Angriff nehmen.

  • Zum Wechseln der Leitungen bei: zu lang/zu kurz.

    Der innere Durchlass beträgt nur ca. 2,5 mm. Beide Dünnflüssigkeiten, DOT und ATF, weigern sich, dort relativ schnell hineinzulaufen, auch nicht mit klopfen und rütteln an der Hydraulikleitung.

    Hilfreich wäre dabei eine Spritze mit Kanüle zum Befüllen -muss ja keine professionelle Ölspritze mit Glaszylinder und Metallkolben aus der Feinmechanik sein.

    Das Entlüften, bzw. Durchspülen beider Bremsen ist recht einfach und im Einmannbetrieb durchführbar. Also keine große Wissenschaft.

    Neben der Bremsflüssigkeit sind lediglich

    - TORX Schraubendreher zum Öffnen des jeweiligen Behälters,

    - SW10 Schraubenschlüssel für die 3 Ventile an den Bremssätteln,

    - kurzes Schlauchstück von 60 cm, ca. 8mm innen und transparent,

    - kleines Auffangbehältnis

    nötig.

    Evtl. als 3. Handunterstützung noch ein kräftiger Gummiring vom Einmachglas o.ä. Damit wird der Bremsgriff auf Druck gehalten, während das Ventil geöffnet und wieder geschlossen wird. Das dauert zwar durch die mehrfache Wiederholung, geht aber.

    Die Anschaffung einer teuren Entlüftungsvorrichtung wäre etwas sehr übertrieben.

  • Eine lapidare Anleitung zum Entlüften der Bremse aus dem Internet.

    1. Deckel entfernen und alte Flüssigkeit absaugen. ...
    2. Frische Bremsflüssigkeit in den Behälter füllen. ...
    3. Entlüftungsventile öffnen. ...
    4. Bremspedal pumpen. ...
    5. Bremsen nach dem Entlüften auf ordnungsgemäße Funktion prüfen.

    Sinngemäß gilt das für einen kompletten Wechsel der Bremsflüssigkeit.

    Die Glocke von F. Schiller in Kurzform: Loch in Erde, Bronze rin, Glocke fertig, bim bim bim.

    Ganz so einfach oder flott geht es nicht.

    Was fehlt, ist das von mir zuvor erwähnte Beiwerk

    - reichliche Abdeckung der Kleckerbereiche, Bremsflüssigkeit kann Lack angreifen,

    - DOT Sorte -ist die z.Zt. verfüllte nicht bekannt, darf eine beliebige Sorte verwendet werden, sie sind untereinander mischbar.

    - Werkzeug ...hab heute nicht nachgemessen, ob SW10 richtig ist, aber die Erkennung sollte drin sein,

    - für die Arbeit selbst muss die Maschine nicht senkrecht stehen. Lediglich bei Endkontrolle im Schauglas des Behälters.

    Wer es ganz gut machen will und bereits Erfahrung an Bremsen hat, lässt die Kolben mehrmals ihren größtmöglichen Weg im Zylinder gleiten. Ich werde das aber nicht beschreiben.

    Von einer im Film erwähnten Möglichkeit

    upside down = Flüssigkeitsverlauf: am Bremssattel einfüllen, zum Behälter hochpumpen und dort absaugen :geschockt

    hab ich noch nie was gehört.

    Ist so ähnlich, als_wie wenn die Wasserstrahlen der Dusche von den Füßen her am Mors vorbei in Haare :megalol

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    Lassen sie mich Arzt, ich bin durch!

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  • Ich werde nicht müde zu erwähnen, dass die Dicke sowohl ein ABS mit der dazu erforderlichen Hochdruckpumpe besitzt als auch, je nach Ausführung, ein teilintegrales bzw. vollintegrales Bremssystem.

    Im Zusammenhang mit dem nicht müde werden sei mir noch der Hinweis erlaubt, dass beim Öffnen des ausgesprochenen komplexen Bremssystems nicht zu unterschätzen ist, dass sich eine Luftblase, unerkannt von ihrem Hobbyschrauber mit der magischen Spritze, ihren Weg durch die Leitungen an unterschiedlichste Bauteile eben dieser Bremsanlage bahnt und zu herben Druckverlusten in letzter Konsequenz dann auf den Bremskolben führen kann, was wiederum zur Folge hat, dass der Pilot dieses Himmelfahrtskommandos letztendlich unter Ausschluss jeglicher negativer Beschleunigung sein Heil im Gebet suchen muss.

    Wer dennoch über einen unerschrockenen Optimismus verfügt, möge, so meine Bitte, Spritze und Bremsflüssigkeitsbehälterdichtung beim nächsten Motorradgottesdienst segnen lassen.

    Nun fahret denn in Frieden! 😇

    Wer viel wiegt, kann schwerer entführt werden 😎 (Aushang in einer Bäckerei in Bedburg-Hau)

  • Ich kann hier nur zustimmen. Bitte passt beim selber wechseln auf und greift auf Profiwerkzueug zurück. Aus leidvoller Erfahrung weiss ich was passiert wenn sich ein Luftbläschen ins ABS verirrt.

    Das wechseln war früher ein Kinderspiel, aber durch ABS und neueste Technik überlasse ich das nur noch den Werkstätten. Die kosten halten sich in Grenzen und ihr fahrt sicher.