Hallo Leute!
Willi und ich sind von unserem Wochenendausflug in die Welt der Pässe und Kehren, der einsamen Bergstrassen und fantastischen Kammstrassen mit Traumaussichten und bester italienischer Küche zurück.
Die Route war optimistisch geplant und wäre auch wirklich gut in der angedachten Zeit zu schaffen gewesen, wenn nicht so unvorhersehbare Kleinigkeiten wie Vieh - Abtriebe und doch etwas mehr Verkehr, als am sehr frühen Morgen erwartet wurde, das Ganze unnötig in die Länge gezogen hätte.
Von Augsburg aus über die altbewährten Strecken zum Reschenpass, weiter ins Vinschgau und dann zum ersten Highlight, dem Stilfser Joch. Da erst mal am Beginn der Auffahrt 40 min. Pause… Vieh - Abtrieb. 😳 Vorteil: keine Autos vor uns. Nachteil: Haufenweise Kuhsch… 🤪 Erkenntnis.. Kehren sind ok, solange es nicht extrem wird. Und das letzte Drittel am SJ ist ziemlich extrem. Anstrengend… Man(n) wünscht sich sowas wie ne KTM SM…Am Pass oben weltweit angesagtes Motorradtreffen mit Fress- und Sauf- Buden, Verkaufsständen, etc. Sogar das HD Chapter Kuweit (kein Spass!) war vertreten. Nix wie weiter… Rampe runter Richtung Bormoi, Gavia- Pass (auch ein echtes Highlight!) und weiter zum Tonale. Spannend, aber herrlich zum fahren. So gut wie keine Autos, was gerade am Gavia auch echt besser ist. Nach dem Tonale- Pass dann Richtung Idro See über Madonna runter und auf halber Strecke über kleinste Strasse und Pässe zum Gardasee. Herrliche Anfahrt von oben mit Wahnsinns- Blick. Ab Riva dann Schock mit Wahnsinns- Verkehr. Bis Ende Torbole nur Stop and Go, dabei aber wenig Go… über Nago nach Mori. Da haben wir uns dann irgendwie verloren, was blöd war, denn Willi hatte unser einziges Navi. War aber nicht schlimm, es war eh kurz zuvor aufgrund von Akkuproblemen aus der Tour ausgestiegen. Der restliche Weg zum Hotel war auf der Karte ganz einfach zu finden, angedacht war da gute 30 min… gedauert hat‘s fast 2 Stunden. Ich wusste nicht, dass irgendein italienischer Strassenplaner die Weltmeisterschaft im „wie schaffe ich es auf kürzeste Luftlinie am meisten Höhenmeter rauf und runter, gepaart mit den meisten Kurven unterzubringen“ gewonnen hatte. Dazu die Strassenbreite auf Begegnungs- unfreundlich halten. Hat er geschafft… Ankunft im Refugio Monte Baldo daher etwas verspätet, insbesondere die letzten 200 Meter Schotterweg waren lustig…
Ein Traum von örtlicher Küche, drei Vor- und zwei üppige Hauptspeisen, gefolgt von einer Nachspeise mit Begleitung von Franziskaner Weißbier schickten uns dann früh ins Bett.
Rückfahrt am Sonntag dann über echt geile Nebenstrecken, kleine und enge Passtrassen im Hinterland Richtung Bozen, von da unspektakulär nach Meran, weiter übers Passeiertal und dann das letzte Highlight, das Timmelsjoch.
Vorsicht hier vor tieffliegenden italienischen mit im bunten Joghurtbecher Design bewaffneten Tieffliegern / potenziellen Organspendern. Leider kostet der toll zu fahrende Pass nur auf österreicher Seite Maut. Halb / halb wäre besser, dann würden die Italiener ihr Rennstreckentraining vielleicht dorthin verlegen, wo‘s hingehört… Rennstrecke! Trotzdem auch hier geil zu fahren mit immer wieder tollem Blick auf Retten- und Tiefenbachgletscher… oder was davon noch übrig ist. Nach dem Ötztal kurz vor Telfs eine letzte aber echt klasse Pause in einer USA Diner- und Burgerbar und dann über Leutach und den Kesselberg nix wie heim.
Fazit: insgesamt über 1200 km, und: die Dicke kann‘s!!! Egal ob eng und steil, rauf und runter, es gibt keinen Grund, die Dicke bei solchen Touren nicht zu nehmen. Ausser Ihr habt ne GS in der Garage… ich versteh‘ Euch da jetzt ehrlich. Die kann‘s da halt besser. Aber: zwischen den dann schon echt anspruchsvollen Dingern wie dem Stelvio und fem Gavia, etc., verwöhnt Euch nur die Dicke mit einem unerreicht coolen und genussvollen Cruisen, wie es vermutlich kein anderes Bike auf der Welt vermag. Trotz des Gewichts, des langen Radstands und der Sitzposition (insbesondere hier der Cruiser!) ist sie unglaublich handlich und agil, verwöhnt mit einem Wahnsinnsantritt aus jeder noch so engen Kehre heraus und einer Lässigkeit, es war ein Traum.
Nur ein Rat: ich hab mal probiert mit abgeschalteter Schlupfregelung über‘s Hinterrad aus den ganz engen Kehren raus zu driften. Lasst es… das mag der Hinterreifen aufgrund seiner Kontour nicht wirklich. Einfangen für Fortgeschrittene Kuhtreiber sag ich nur.
Alpen Extrem…. erfolgreich bestanden! Vielleicht haben beim nächsten Mal Mehrere Lust und Laune!
Mit freundlichen Grüßen aus Violau, Markus