Eben, Motorrad ist nicht Auto
Moin,
damit fängt man an: Äpfel und Birnen, bzw. macht gleich n Gewurschtel daraus. Und so entstehen zumeist ja auch in den üblichen Gazetten sogleich kolportiertes "gefährliches Halbwissen", was einem als die letzte Weisheit angedroht wird...
Fehler #1 "Nicht Wissen wovon man spricht"
Für Motorräder gibt es kein grundsätzliches Verbot. Trotzdem in der betroffenen Gemeinde mal nachfragen.
Fehler #2: "Schlafende Hunde wecken"... die Gefahr, daß solche "Experten" der Gemeinde dann undifferenziert beides wieder in einen Topf werfen und pauschal verbieten: hoch...
Fehler #3: "use your brain" ... die dicke Kugel auf dem Hals ist eben nicht nur dafür da, das Eindringen von Regen zu verhindern. Etwas, wie "gesunder Menschenverstand" bleibt bei dem ganzen Regulierungswahn gerne mal auf der Strecke.
War in dem orig Text nicht allgemein von Grundwasser-Verunreinigung die Rede ?
Kleiner Ausflug: Gummi Abrieb und Bremsstaub zählen ja nun auch mit zu den Emissionen, nicht nur Abgase. Die werden auch nach jedem Regen von der Fahrbahn heruntergespült .... und versickern... irgendwann im Grundwasser... (unabhängig von einer Grundwasserverordnung...)
Die Trecker meiner Nachbarn, mehr aber noch die ganzen Anbaugeräte, bekommen vor jedem Einsatz bedarfshalber mehr oder weniger "Hydrauliköl" verpaßt... das klassische "Abschmieren"... ein Großteil der hier bearbeiteten Flächen mit diesen Geräten liegt in einem "Wasserschutzgebiet"...
Ganz drin bleiben die Flüssigkeiten eben nicht, und in Luft auflösen tun sie sich nicht. Sondern werden auch verstäubt und lagern sich ab. (Für die Forstwirtschaft rechnet man deren Gerätenutzung mit rund 1 Liter Hydraulikölverbrauch pro ha Fläche / Arbeitstag.)
Aber natürlich sind diese Öl jetzt "bio" und haben blauen Engel usw... Die Frage, wie schnell sie biologisch abbaubar sind, ist zwar geregelt, aber nur innerhalb von 4 Wochen bis 60% ... und dann.... Rätselraten ... (es gibt genauso bio hydraulische Öle auf Pflanzen-, wie Mineralölbasis).
Das "Sickerverhalten", abhängig vom Bodencharakter spielt bei der Wassergewinnung durchaus eine große Rolle, die eigentlichen Brunnen zur Wassergewinnung liegen hier viel tiefer, als man es nach dem rel. hohen Grundwasserspiegel vermuten würde. Auf dem Weg nach unten bleibt der Dreck unterwegs hängen, auch der biolog. abbaubare.. andere, wie nicht abbaubare Motoröle hingegen nicht, die landen irgendwann ganz unten und dann schmeckt das ganze Wasser nicht mehr.
Das Problem sind eigentlich nicht die Öle, sondern die "Detergentien", also Stoffe, die die Oberflächenspannung von Wasser herabsetzen, bzw. die in der Lage sind, stabile Wasser-Öl Emulsionen zu bilden...
Das Spülwasser mit dem "Spülmittel" nimmt eben alles mit an Fetten, emulgiert die, und dann gehts, je nachdem, ab in die Botanik. Das ist eine Problematik, mit der haben auch gewerbliche Fettabscheider so ihre Schwierigkeiten (Molkereien z.B. weil Milch ja ein natürlicher Emulgator ist).
Fettabscheider, auf KFZ-Standplätzen haben meist den Hinweis, daß man dort nicht mit Wasser & Seife(!) sein Auto waschen darf. Bestenfalls erlaubt ist das Waschen mit Wasser. Eine Motorwäsche mit Wasser wäre auch unkritisch, nur ist das Ergebnis meist nicht zufriedenstellend.
Wird auf einem Stellplatz mit Fettabscheider verbotswidrig ein Auto mit Reinigerzusatz gewaschen, dann emulgiert die Reinigungsflotte auch die Motorölreste im Fettabscheider und die gelangen ins Abwasser ... nicht gut...
Es geht bei dem Fettabscheider eigentlich um die Motorölverluste des KFZ im Stand. Das war früher ein viel größeres Thema, als heute, wo die Fertigungstoleranzen deutlich kleiner sind. Man erinnere sich an die Parkplätze mit ihren schicken schwarz / braunen Fleckern in der Mitte, teilweise ja auch richtig "naßgeschwitzt"... Ein Regenschauer besorgt den Rest.
Fazit:
Ein Fettabscheider ist technisch KEIN Freibrief für die Fahrzeugwäsche aller Art (Ausnahmen, wie mit klarem Wasser, werden meist angezeigt). IM Gegenteil, der mögliche Schaden an den Gewässern könnte höher sein, als bei einer Wäsche mit Reinigungsmittel auf freiem Grund.
Motorrad & Autoreinigungsmittel sind häufig auch biolog,. abbaubar, verlieren also ihre detergierende Wirkung beim Versickern..., Emulsionen werden aufgebrochen und bleiben in den Untergrundschichten hängen...
Waschen in der (SB-)Waschbox / Waschanlage hat immer einen aktiven Fettabscheidemechanismus/Wasseraufbereitung, der auch auf Emulsionen spezialisiert ist und das Ergebnis in sep. Tank aufgefangen wird.
Sprich zu Hause kannste fast alles am Motorrad zum Waschen durchführen: Gartenschlauch, Eimer oder HD-Wäsche... nur der Einsatz von Reinigungsmitteln sollte mit Augenmaß und etwas Nachdenken, wie es vielleicht am besten sein könnte, überdacht werden. Für die R18 und die beiden Vespen kommt nur der Eimer mit etwas Frosch-Bio-Reiniger und Waschhandschuh zum Einsatz, damit landet der klebrigste Dreck auch wieder in der Kanalisation und nicht in der Botanik... Für die Vor- und Zwischendurchreinigung reicht der Gartenschlauch und n Lappen, getränkt mit so einem "Quick-Detailer"...