Niemand kauft eine R18 weil sie toll fährt. Und wenn, war es ein Fehlkauf. Man kauft auch keine Harley weil sie gut bremst, eine hohe Schräglagenfreiheit hat oder irre beschleunigt.
Den Typ Motorrad kauft man, wenn man ein Motorrad sucht, auf dem man, die Fahrt genießend, gemütlich durch die Landschaft tuckern kann und das dein Herz erfreut, wenn man sie sich in der Pause ansieht und ihre hochwertigen Details genießt. Die R18 ist ein Motorrad, das dich entschleunigen kann wenn du das willst und zulässt. Kein Blipper sorgt,dafür, dass du beim Schalten Zeit sparst. Nein, die R18 verlangt, dass du dir diese Zeit nimmst.
Der Motor muss sich schütteln und Emotionen auslösen, heutzutage zwar künstlich herbeigeführt, aber das spielt keine Rolle. Die perfekte und gewollte Imperfektion möchte man sagen.
Eine Probefahrt kann man machen, aber die hält eher vom Kauf ab. Ich kam von der K1600 Bagger und die R18 B konnte alles schlechter. Bei der Probefahrt gleich mal mit dem Trittbrett Bodenkontakt gehabt, die Bremsen viel teigiger, die Beschleunigung naja - geht so, alles behäbiger, schwerer…. aber auch wertiger.
Trotzdem die R18 B fahrdynamisch weit hinter der K1600 B lag und mir das vollkommen bewusst war, habe ich unmittelbar nach der Probefahrt den Kaufvertrag unterschrieben. Die Emotion hat über die Vernunft gesiegt und diese Entscheidung habe ich nicht bereut.
