Mal ein etwas anderer Rückruf

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  • BMW ruft europaweit die Jacke Club Leder Herren, sowie den Handschuh DownTown zurück.

    Es könnte zuviel Chrom im Leder sein. Betroffen ist die Teilenummer 76129899222 bei der

    Jacke und Teilenummer 76218560843 bis 9. Betroffene können die Teile bei BMW umtauschen.

    :leuchte Ich denke mal, die benötigen den Chrom für die restlichen First Edition Modelle.

    Blinker setzen, Leben ändern :daumen-hoch

  • Da ich beruflich etwas von Chemie und Biochemie verstehe ;) habe ich aus Neugier in dieser Sache recherchiert und Euch etwas Info zusammen getragen. Das Problem mit dem Chrom VI in Leder ist seit Jahren bekannt und immer niedriger angesetzte Grenzwerte führen dazu das ältere Lederprodukte sowieso die neueren Grenzwerte nicht erfüllen würden.....
    Wichtig wäre in dem Zusammenhang auch zu wissen, welchen Grenzwert das Veterinäramt (richtig gelesen) in dem Zusammenhang gemessen hat. Darüber habe ich bisher keinen Wert gefunden.

    Wichtig ist auch die Expositionszeit der Haut mit solchem Leder. Wird zB unter dem Leder eine andere Kleidung getragen, dann ändert es die Gefährlichkeit. Oder wie lange ist die Haut dem Leder pro Trageeinheit ausgesetzt oder in der Vergangenheit schon ausgesetzt gewesen. Ich sag mal: Lederarmbänder....

    Schaut Euch mal die untenstehenden und angehängte Info bei Interesse an und urteilt selbst oder fragt mich ;)

    Dieser Nachricht agehängt habe ich

    1. die offizielle Pressemitteilung von BMW, darauf bezieht sich die gesamte weitere Presse; eine andere Info haben die nicht.

    2. einen Bericht des BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) zur Gefährlichkeit des Chrom VI. Stand 2006).

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    Europaweiter Rückruf bei BMW: Veterinäramt entdeckt gefährliche Stoffe in mehreren Produkten

    Rückruf bei BMW Motorrad: Jacke und Handschuhe mit Chrom VI kontaminiert

    Ein Veterinäruntersuchungsamt hat Rückstände von Chrom in der Motorradjacke nachgewiesen.

    Demnach kann bei Betroffenen der Hautkontakt mit Chrom VI entzündliche Ekzeme erzeugen.

    Laut dem BfR reichen bei empfindlichen Personen dafür schon kleinste Mengen von 5 Milligramm Chrom je ein Kilogramm Leder aus, um allergische Reaktion auszulösen

    BMW selbst testet seine Life-style Produkte aus Leder regelmäßig auf Chrom-VI und konnten bislang keine Auffälligkeiten feststellen.

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    WEITERE INFO

    Gemessen an der Häufigkeit des Auftretens von Sensibilisierungen zählt Chrom (VI) zu den wichtigsten Allergenen. Seine Allergie auslösende Wirkung bei Kontakt mit der Haut ist seit langem bekannt. Für die Betroffenen hilft dann nur, jeden Kontakt mit dem Allergie auslösenden Stoff zu vermeiden. Allerdings ist dies ist nicht immer möglich, da Verbraucher Chrom (VI)-Rückstände nicht erkennen können.

    Chrom (VI) ist in vielen Gegenständen des täglichen Bedarfs enthalten: in Farbmitteln für Textilien, Farben und Lacken, Holzschutzmitteln und Lederwaren. Letztere stellen eine der wesentlichen Ursachen für die Sensibilisierung gegenüber Chrom (VI) und der Erkrankung an allergischen Hautekzemen dar.

    Verbraucher können vor allem durch das Tragen von Lederbändern für Armbanduhren, das Barfußtragen von Lederschuhen oder über Lederhandschuhe mit Chrom (VI) in Kontakt kommen.

    Das BfR empfiehlt deshalb ein Verbot nach dem Stand der Analytik (sicherer Nachweis von Chrom (VI) ab 3 Milligramm pro Kilogramm) für den Einsatz von Chrom (VI) in Lederprodukten des täglichen Bedarfs. Die Bewertung basiert auf Daten des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, dem Untersuchungsergebnisse der Bundesländer zum Gehalt an Chrom (VI) in Lederwaren, insbesondere Bekleidung, vorliegen. Dabei handelt es sich um Ergebnisse von 847 Proben aus den Jahren 2000-2006. In 485 Proben (57 %) wurde Chrom (VI) nachgewiesen; in 140 Proben (16,5 %) wurde ein Chrom (VI)-Gehalt von 10 mg/kg Leder überschritten. Im Mittel lagen die Chrom (VI)-Werte bei etwa 13 mg/kg Leder.

    Seit 1994 liegt die Norm DIN EN 420 für Arbeitshandschuhe als persönliche Schutzausrüstung (PSA) vor, nach der Chrom (VI) unter der Nachweisgrenze, die mit etwa 2 mg Chrom (VI)/kg Leder angeführt wird, liegen muss. Im Rahmen einer Überarbeitung der Norm wurde mit der vorläufigen Norm prEN 420 „Schutzhandschuhe – Allgemeine Anforderungen und Prüfverfahren“ (1998) ein Entwurf vorgelegt, nach dem der Gehalt an Chrom (VI) niedriger als 10 mg/kg sein sollte. Eine neuerliche Überarbeitung führte zur Norm DIN EN 420 (2003), die als maximale Belastung einen Wert von 3 mg/kg nahe der Nachweisgrenze setzt. Diese Aussage wird jedoch gleichzeitig relativiert, da die Norm ebenso beinhaltet, dass ein Chrom IV-Gehalt unter 10 mg geduldet wird. Mit dieser Regelung soll die Konformität mit dem Europäischen Umweltzeichen für Schuhe [1], in dem ein Grenzwert von 10 mg Chrom (VI) pro kg Leder festgelegt ist, gewahrt werden. Im Amtsblatt der EU wurde die Norm im Jahr 2006 mit dem Vorbehalt veröffentlicht, dass ein Prüfverfahren mit einer Nachweisgrenze für Chrom (VI) von 3 mg/kg oder weniger verwendet wird.