Messing-Gewindehülsen festmachen

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  • Moin,

    wer die eine oder andere Verkleidung oder den Luftfilter mal abgemacht hat, der steht früher oder später vor dem Problem:

    In diverse Kunststoffteile sind Messing-Gewindehülsen eingelassen / eingedreht. Beim Lösen der Schrauben (die in das Gewinde greifen) zieht man / dreht man jede zweite Hülse mit raus, insbesondere wenn die Schrauben (zu) fest reingeschraubt wurden.

    Man kann mit etwas Fummelei die zwei Teile wieder trennen und die Hülse wieder vorsichtig in das Kunststoffstück eindrehen; es bleibt aber relativ locker, gerade wenn man das schon zwei drei mal hatte.

    Wie fixiert ihr diese Hülsen wieder? Sekundenkleber? Alternativen?

    Danke !-)

  • ...ich würde lieber die sanfteste LOCTITE Variante nehmen. Die Messing-Hülsen in Verbindung mit Stahl Schrauben sind auch nicht für die Ewigkeit gemacht. Je nach Sekundenkleber dürftest Du Probleme bekommen die Hülsen wieder raus zu bekommen und gegen neue zu tauschen.

    Bis dann

  • Moin Moin

    Ein nicht so einfaches Thema , hab da mal ein paar Info rausgefunden auf der Seite https://www.klebeprofi.net/klebe-anleitungen/messing-kleben/

    Wichtig wäre noch die Info aus welchem Kunsstoff die Teile sind , da sich manche leider garnicht oder extrem schlecht kleben lassen

    Messing kleben

    Zwar sind Kupfer und seine Legierungen prinzipiell gut für Klebeverbindungen geeignet, doch für qualitativ hochwertige Klebeverbindungen ist einer gründlichen Oberflächenvorbereitung großes Gewicht beizumessen. Grundsätzlich sind Kupferwerkstoffe im direkten Anschluss an die spanende Bearbeitung ihrer Oberflächen, d.h. vor einer Oxidbildung optimal zum Kleben geeignet. Als Oberflächenvorbehandlung kommen ansonsten Sandstrahlen oder Schleifen in Frage. Die Berg- und Talbildung bewirkt eine Vergrößerung der Kleb- und Haftflächen, die abhängig von der Schleifkörnung ein Vielfaches der ursprünglichen Oberfläche betragen kann. Ganz wichtig dabei ist jedoch, vor dem Schleifen oder Strahlen stets zuerst eine Reinigung / Entfettung mittels adäquater Substanzen vorzunehmen, damit Korrosionsschutzmittel wie Fette, Öle etc. entfernt werden. Diese könnten ansonsten während des Schleifprozesses ins Metall hinein gestrahlt bzw. geschliffen werden und immer noch trennend zum Klebstoff wirken. In besonderen Fällen ist eventuell das Aufbringen einer Haftgrund-Schicht zu empfehlen. Bei der Klebung lackierter Messing-Oberflächen, ist zuvor die Haftfestigkeit der Lackierung zu untersuchen.


    Messing kleben versus löten

    Da sich Kupferwerkstoffe wie Messing gut weichlöten lassen, wurde das Kleben als Fügetechnik hier erst vergleichsweise spät eingeführt. Heute liegen die Festigkeiten von Messing-Klebeverbindungen oftmals sogar in der Größenordnung von Weichlötverbindungen.

    Der weitere Vorteil der Klebeverbindungen liegt vor allem darin, dass sich Messingmaterialien nicht nur untereinander, sondern auch mit andersartigen Werkstoffen, wie z. B. Kunststoffen, Holz, Schichtstoffen etc. verbinden lassen. Bei Komponenten mit verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten werden gerne flexible Metallklebstoffe angewandt, beispielsweise bei Messing-Kunststoff- oder Messing-Glas-Anwendungen.

    Profitipp: Je höher dabei die Klebstoff-Schichtstärke ausgelegt wird, umso höhere Ausdehnungsunterschiede kann ein Klebstoff bei Materialmix-Verbindungen in Form von Dehnung in sich aufnehmen. Maß dafür ist das G-Modul, d.h. die innere Festigkeit des Klebstoffes, die angibt, wie viel Kraft im Klebstoff aufgenommen und an die Substrate weitergeleitet wird.

    Klebstoffarten für Messing-Klebungen

    Typischerweise eignen sich PUR-Klebstoff bzw. auch STPU Polymer Klebstoffe gut als flexibler Messingklebstoff. Generell sind bei Klebverbindungen von Kupfer bzw. Kupfer-Zink-Legierungen mit nichtrostendem bzw. Kohlenstoff-Stahl oder Aluminium hohe Klebfestigkeiten mit 2-K-Klebstoffen auf Basis von Polyurethan erreichbar.

    Profitipp: Sinnvoll vor der Klebe-Anwendung sind praxisnahe und sorgfältige Eignungsversuche. Denn gerade bei Nichteisenmetallen, wie z. B. Messing, muss vorher festgestellt werden, ob diese mit der Klebmasse chemisch reagieren. Sie könnten sich nach dem Kontakt mit Klebstoff bzw. Klebeband aufgrund chemischer Reaktion verfärben. Entsprechende Belastungsprüfungen sowie Alterungstests hinsichtlich der geplanten Verwendung zählen ebenso zum Pflichtenheft der Klebstoffwahl. Einflüsse durch Wasser und Bewitterung sowie thermische Belastungen müssen ebenfalls in die Abschätzung einer Eignung mit einfließen.

    In den letzten Jahrzehnten haben sich immer mehr auch Zweikomponenten-Klebstoffe auf Basis von Epoxidharzen für Klebungen von Messingmaterialien miteinander oder mit anderen Werkstoffen behauptet. Solche 2-K-Klebstoffe werden auch als Konstruktions- oder Strukturklebstoffe bezeichnet und erzielen hohe strukturelle Festigkeiten. Praxisgängig sind hier beispielsweise die 3M Klebstoffe aus der Scotch-Weld-Reihe, nämlich DP 100, DP 460, DP 490 bzw. DP 760:

    • Der transparente und schnellhärtende DP100 ist wegen seines guten Fließverhaltens ideal zum Vergießen geeignet und klebt neben blanken Metallen wie Messing mit Messing oder Kupfer, Aluminium, Stahl auch mit Faser verstärkte Kunststoffen wie GFK, CFK, GF-Epoxy, GF-Polyester, Fiberglas sowie Glas und Keramik mit hoher Scherfestigkeit bei statischen Belastungen.
    • Scotch-Weld DP 760 hingegen ist ein nicht fließender Zweikomponenten-Konstruktionsklebstoff Epoxidharzbasis, der speziell für das Kleben von Metallen entwickelt wurde, die in der Anwendung durch hohe Temperaturen (bis +230°C) belastet sind.
    • Für Klebungen von Messing, bei denen der Klebstoff auf vertikalen Flächen nicht fließen darf, empfiehlt sich der zähelastische und thixotrope Klebstoff Scotch Weld DP 410 mit Epoxidharz-Formulierung. Er verfügt über eine längere Verarbeitungszeit bei hoher Temperaturbeständigkeit bis 120°C und eignet sich für das Kleben von Messing mit anderen Metallen oder Kunststoffen wie ABS, PA, PC, Hart-PVC etc. sowie von Faserverbundstoffen.
    • Mit dem zähelastischen, dickflüssigen 2-K-Konstruktionsklebstoff auf Epoxidbasis Scotch Weld DP 460 gelingt es z. B. Messing mit Schichtpressstoffplatten zu kleben und dies mit hoher Festigkeit, bei einem guten Alterungsverhalten.

      Tipp: Anschleifen der Klebefläche verbessert auch hier die Klebeeigenschaft.
    • Für kleinere Klebeflächen beim Verbinden von Messingkomponenten eignet sich auch das Scotch-Weld SI Gel auf Basis von Cyanacrylat (Sekundenklebstoff).

    Profitipp: Ein Hindernis beim sicheren Kleben von Metallen wie Messing kann die Ausbildung eines Kondenswasser-Filmes sein. Dieses Symptom ist bei Metallen häufig festzustellen, wenn sie bei kalten Temperaturen gelagert wurden und zur Verklebung in einen wärmeren, beheizten Raum gebracht werden. In derartigen Fällen ist es unbedingt erforderlich, die zu klebenden Metalle eine entsprechende Zeit ausreichend zu temperieren, damit sich kein klebeschädlicher Feuchtigkeitsfilm bildet.

    Wissen ist Macht Nix Wissen macht auch nix 😉

  • Ich habe die Hülse mit etwas Sekundenkleber fixiert, und die Schrauben nur sparsam mit Locktite versehen (damit das erforderliche Drehmoment nicht zu hoch wird).

    Da ich beim Zusammenbau einen kleinen Montage-Reihenfolgefehler gemacht hatte, musste ich nochmals lösen. Hülse blieb drin, Schraube kam heraus - so wie es sein sollte.

    Über (mögliche) Probleme eines Hülsentauschs der durch Verschleiß mal kommen könnte (und ein Wechsel durch den Kleber etwas schwieriger werden könnte) mach ich mir dann Gedanken!-)

  • Das wäre auch mein Weg gewesen …… werd mir für diese Schrauben Schraubensicherung in niedrigfest bestellen . Für die Anwendung wird das reichen .

    Denk das die Messinghülsen bei normaler Nutzung nicht so schnell verschleißen werden

    Wissen ist Macht Nix Wissen macht auch nix 😉

  • XX Klebstoffe für XX Anwendungen

    Der Vorteil von Sekundenkleber kann gleichzeitig der Nachteil sein: die Sekunden.

    Für Teile, die eingesteckt, eingedreht oder nachträglich in der Lage korrigiert werden müssen, eignet er sich nicht.

    :denk

    Antwort: die Scheibe befindet sich (statt locker unter) fest verklebt über der Mutter. Nach Eindrehen der Schraube in einen Standfuß der fast fertig restaurierten Werkbank wird die Mutter auf dem Gewinde in der jetzigen Position verklebt.

    Sonst müsste beim Kippeln ein Bierdeckel her :schmunzeln

    UHU MAX braucht länger bis fest und wird auch sehr fest. Lösen der Verbindung durch heißes Wasser

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    Lassen sie mich Arzt, ich bin durch!

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